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Sonntag, 22. September 2013

Dass Costa Rica von der Tourismusbranche zurecht als "Paradies" dargestellt wird lässt sich beim Anblick der Natur wohl kaum bestreiten. Jedoch gibt es auch Viertel, die einem Touristen verborgen bleiben und die diesen Anblick trüben. Eines davon ist "La Carpio" in der Hauptstadt San José, ein Viertel in dem es viel Armut, Drogengeschäfte und Gewalt gibt. Die Häuser bestehen aus Blechplatten, die irgendwie in den Hang gebaut wurden. Nach einem Regenschauer rutschte dort ein Hang ab. Drei Häuser wurden komplett zerstört und auch einen Todesfall gab es leider zwei Tage später zu beklagen. Viele Menschen wohnen seitdem in einer großen Halle, da sie vorerst nicht in ihre Häuser zurückkehren können. Die Unterkünfte von weiteren zweihundert Menschen sind so instabil, dass diese ihre Häuser bei Regenschauer (den es jetzt im Winter täglich gibt) verlassen müssen, da die Gefahr besteht, dass auch diese abrutschen.



Erdrutsch im Viertel "La Carpio"


zerstörte Häuser


und der nächste Regen kommt auch schon


 Meine Organisation und Arbeitgeber "Fútbol Por La Vida" engagiert sich in diesem Viertel stark für die Bewohner, nicht nur wenn es um´s Fußballspielen mit den Kindern und Jugendlichen geht. Einige Tage nachdem der Hang abrutschte wurde ein Nachmittag veranstaltet, bei dem alle Personen, die in dem Gemeinschaftsraum leben von Ärzten untersucht wurden, damit keine Krankheiten ausbrechen. Fútbol Por La Vida kümmerte sich währenddessen um die Kinder, um diese bei Laune zu halten.






Auch rief Fútbol Por La Vida zu einer Spendenaktion für die betroffenen Familien auf und konnte somit einige Säcke Kleidung, Nahrung und Hygieneartikel bekommen und anschließend verteilen.


instabiles Haus
 ob es die nächsten Regenschauer übersteht?





Verteilung der Kleidung etc.






glücklich über die "Beute" 





Donnerstag, 19. September 2013

Ich hab´s geschafft!


Nach drei internetlosen Wochen steht nun endlich der Blog zu meinem Auslandsjahr in Costa Rica. 

In diesem Land dreht sich vieles um Fußball. Der Sieg gegen die "Gringos" (negativer Ausdruck für alle Nordamerikaner, der hier ständig benutzt wird) am 06.September, was gleichzeitig schon fast sicher die Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien bedeutete, wurde wie der Einzug ins Finale gefeiert. 


Auch wir Deutsche werden auf den ersten Blick als Nordamerikaner gesehen und bezeichnet. Dass wir nach der Partie das Costa Rica Trikot tragend mit den "Ticos" auf dem Zentralplatz in der Innenstadt feierten, erstaunte die Einheimischen. Einige Ticos wollten dieses Bild festhalten und auch der Fernsehsender "Canal 7" fand Gefallen daran uns als feiernde Nordamerikaner im Rot-Weiß-Blauen Trikot darzustellen. Auf der Arbeit am Morgen danach wurde uns ebenfalls ein Foto mit etwas wie "Die Nordamerikaner" präsentiert. Dies heißt aber nicht, dass die Bewohner Costa Ricas unfreundlich sind, ganz im Gegenteil, die Ticos sind ein sehr offenes, freundliches und hilfsbereites Volk.

"los norteamericanos"
zufällig gefundenes Foto einer Arbeitskollegin bei Facebook
 mit Paul, Simeon (zwei Mitfreiwillige) und mir

Am 10. September qualifizierte sich Costa Rica dann endgültig für die WM 2014 in Brasilien. Im Fernsehen konnte man sehen, dass die Ticos nocheinmal einen draufsetzen können, leider waren wir zu der Zeit schon wieder auf dem Weg in eine Salsa-Bar.